Dieses Motto erlebte öffentliche Anerkennung beim Festakt anlässlich der Segnung der nun für diese soziale Einrichtung zur Verfügung stehenden größeren Räume in Meiling durch Diakon Simon Frank und Gemeindereferentin Gabi Aringer.Die «Rotter Musikkapelle», ein Kind von «Lebensqualität durch Nähe» umrahmte mit ihrem zweiten öffentlichen Auftritt die Festlichkeit. Die Vorsitzende, Julia Zöhrer, betonte, dieser Tag sei für sie und ihre 20 ehrenamtlichen Mitarbeiter ein besonderer Tag, weil sie nun den neuen Raum präsentieren und ihre Arbeit vorstellen könnten.
Vor etwa einem Jahr habe man im Gemeindeblatt einen Aufruf gestartet und Freiwillige beim Aufbau einer Tausch- und Verschenkbörse gesucht. Bereits im Oktober 2006 habe man parallel zur Tauschbörse die Lebensmittelabgabe gestartet. Inzwischen sei aus der Tausch- und Verschenkbörse eine Gebrauchtwarenbörse übers Internet geworden, die auch von ehrenamtlichen Mitarbeitern betreut werde. Aus der Lebensmittelabgabe sei der Verein Rotter Tafel hervorgegangen, der Mitglied im Bundesverband Deutsche Tafel sei und an dessen Grundsätze sich auch die Rotter Tafel halte. Ein Grundsatz sei «Wir sammeln überschüssige Lebensmittel, die noch verwertbar sind und geben diese an Bedürftige weiter».
Sie berichtete weiter, dass mittlerweile bis zu 19 Haushalte jede Woche zur Ausgabe kämen und damit etwa 50 Personen aus den Gemeinden Rott und Ramerberg mit Lebensmitteln versorgt würden. Alleinerziehende mit kleinen Kindern, Grundsicherungsempfänger und Rentner mit geringem Einkommen seien ihre Kunden.
Dass die Tafel funktioniere, hänge nicht nur vom Einsatz der Ehrenamtlichen ab, sondern vor allem von der Bereitschaft von Firmen und Privatleuten, die Lebensmittel zur Verfügung zu stellen und zu transportieren. Einen besonderen Dank richtete Julia Zöhrer an die Nachbartafeln Wasserburg und Aßling, die den Rotter Aktiven vor allem in der Anfangszeit mit Rat und Tat hilfreich entgegengekommen seien.
Bürgermeister Georg Maier, Schirmherr des Vereins, dankte den Ehrenamtlichen, die nicht nur bei der Feier optisch hinter Julia Zöhrer stünden, sondern auch im übertragenen Sinn. Hauptberuflich im Sozialamt der Gemeinde tätig habe Julia Zöhrer sich unbeirrbar für die Gründung der Tafel eingesetzt angesichts der verschwiegenen Not, die er selber in einem Ort wie Rott nicht für möglich gehalten hätte. Sachspenden der Betriebe, Geldspenden und die durch nichts aufzuwiegende Spende an Zeit, die von den Ehrenamtlichen erbracht würde, seien ein Beweis für das um sich greifende Miteinander und Füreinander.
Im Anschluss an den kirchlichen Segen besichtigten viele der Gäste die Räumlichkeiten und holten sich anhand der aufliegenden Broschüren Informationen über die «Rotter Tafel». ags